Leseprobe
Tanzstunde
(Tanzlehrer mit Partnerin, Günther und Helene und noch ein Paar befinden sich auf der Bühne und tanzen Cha-cha-cha. Die Musik wird kurzfristig leise ausgeblendet, alle tanzen weiter)
TANZLEHRER: Meine Damen und Herren wir beenden den heutigen tanzkurs mit einem cha-cha-cha. Meine Damen, meine Herren, – schauen Sie nicht nach un- ten: Achtung beulengefahr. . ......... .
(Musik ist wieder lauter, dann wieder leiser)
TANZLEHRER: Meine Damen, überlassen Sie ihrem Herrn ein letztes Mal die Führung, wenigstens noch für die letzten paar Sekunden. Denken Sie daran, tanzen ist die Poesie des Fußes.
(Musik ist wieder lauter, dann wieder leiser)
TANZLEHRER: Viel Spaß wünscht ihnen bei ihrem weiteren Aufenthalt: ihre Tanzschule „Fit im Schritt“
(Musik wird ausgeblendet. Die anderen Paare verlassen die Bühne, Günther und Helene gehen an den Tisch und haben ein Getränk vor sich, im Hintergrund ein Tanzplakat)
GÜNTHER: Magsch du mi no ?
HELENE: Klar, i han doch de ganze zwoi Stonda mit dir danzt !
GÜNTHER: Des isch doch koin Beweis !
HELENE: Hosch du di heut obend wieder danza seha ?
GÜNTHER: i quäl mi für di scho wochalang durch 10 Doppelstunda . ..... . . .
HELENE: „Quäla“ isch do au dr richtige Ausdruck !
GÜNTHER: ...nimm alles entsetzliche auf mi . ........... .
HELENE: Dei Schrittfolge isch au entsetzlich !
GÜNTHER: ...und dann kommt nix wia: Des war scho wie- der dein falscher Fuaß, Günther.
HELENE: wenns aber au wohr isch !
GÜNTHER: Kannsch du mi vielleicht au mol ausschwätza lassa ?
HELENE: Also dann schwätz doch.
GÜNTHER: Do isch ja no „Latein“ oifacher. Du woisch scho, dass des wort Ehe seinen Ursprung im Lateinischen hat und zwar in der Abkürzung „errare humanum est“. irren ist menschlich . . ... .
HELENE: willsch du etwa saga, du hasch di in mir g‘irrt ? (setzt sich)
GÜNTHER: Noi, net in dir, sondern in dem Glauba, dass des mit dem tanzkurs und uns boide was wird. Scho alloi dia „Parade“.
HELENE: Des hoißt Promenade. Gugg, du hörsch oifach net zua.
GÜNTHER: Und übrigens schimpfsch du mi emmer, i dät di dappa.
HELENE: Ja, i kann doch net saga, dass du a richtige Schrittfolge hasch, wenn Du mir scho zum 22. mol am selba Obend mein großa Zeah blaudappesch.
GÜNTHER: Do opfret ma sei mehr als knappe Freizeit an de Obend und was kriagt ma zum höra ? Günther, dein Schritt isch falsch....Günther, was isch mit deiner Hüfte ? Günther, du hasch koin takt .
HELENE: Gugg, grad beim cha-cha-cha hosch wieder nemme weitergwisst. Oder han i mi do täuscht ?
GÜNTHER: Mei Gedächtnis isch do oifach net drfür gschaffa.
HELENE: Und wia isch die chemische bezeichnung für „Zucker“?
GÜNTHER: Fructofuranosyl-glucopyranosid.
HELENE: Und für Nikotin ?
GÜNTHER: Pyridyl-N-methylpyrrolidin.
HELENE: Und Coffein ?
GÜNTHER: trimethyldihydropurindion.
HELENE: Siesch, des kasch dir doch au merka !